ZITTY: “Schön, stolz und selbstbestimmt“
26. April 2019, Deutschland
“Self-empowerment ist ein inhaltlicher Fokus, den das Kuratorentrio setzt, auch unter Bezug auf die #metoo-Debatte und Phänomene wie Revenge Porn in Sozialen Medien. Dafür steht etwa die Performance „Poseur“ am 28. April, die den Performancereigen am „ExpLoRE“ betitelten Eröffnungsnachmittag einleitet. In der Regie der taiwanesisch-deutschen Theatermacherin Frederika Tsai spielt Lena Chen aus den USA die autobiografische Geschichte eines Verbrechens und einer Identitätskrise, die für die Bloggerin an der Harvard-Uni beginnt und sie schließlich nach Berlin führt.
Chen ist eines der ersten und bekanntesten Opfer von Revenge Porn: Ihr Ex-Freund stellt 2007 intime Fotos von ihr ins Netz, was für Chen einen mehrjährigen Spießrutenlauf, gezielte Diffamierungskampagnen und etliche Panikattacken zur Folge hat. Sie zieht nach Berlin, legt sich eine neue Identität zu, nennt sich Elle Peril.
Doch dann entschließt sie sich zur Offensive. Sie beginnt als Aktmodell zu arbeiten, holt sich die Hoheit über ihren Körper zurück, selbstbestimmt, klare Regeln und in einem Kunstkontext. Sie schreibt, wird Spoken-Word-Artistin und Performerin. Chen holt sich ihre Identität zurück. Elle Peril ist nun eine mit ihrer Geschichte aufgeladene Kunstfigur, souverän. „Poseur“ erzählt von dieser Selbstermächtigung und hinterfragt sie gleichzeitig. Die multimediale sowie interdisziplinäre Vorgehensweise erzählt die Geschichte fort: Wie geht es weiter mit Elle Peril? Was macht das mit uns, wenn wir Peril/Chen betrachten?” [link]
Friedhelm Teicke, ZITTY
ZITTY: “Beautiful, proud and self-determined“
26. April 2019, Germany
Directed by the Taiwanese-German theater maker Frederika Tsai, Lena Chen from the US performs in “Poseur”, her autobiographical story, telling of a crime and an identity crisis that begins at Harvard University and finally leads her to Berlin.
Friedhelm Teicke, ZITTY
Chen is one of revenge porn’s first and most famous victims: her ex-boyfriend posted intimate photos of her in 2007, resulting in public humiliation, targeted defamation campaigns, and panic attacks. She moves to Berlin, sets herself a new identity, and calls hersel Elle Peril.
But then she decides to go on the offensive. She begins to work as a nude model, regaining sovereignty over her body, in a self-determined, structured, artistic context. She writes and becomes a spoken word artist and performer. Chen gets her identity back. Elle Peril is now an art figure with her independent story. “Poseur” champions about this self-empowerment and questions it at the same time. The multimedia, interdisciplinary approach furthers the story: What’s next for Elle Peril? What is the significance of our watching Peril / Chen?” [link]